Report by Frank Leuband
Divided Territory
Many people don't know that Americas space port is divided into two parts.
First, there is the John F. Kennedy Space Center (KSC) of NASA. The Kennedy Space Center lies on the northern part of Merritt Island, an island between Indian River and Banana River at the east coast of Florida. Only about 20% of the large area is used for the technical and industrial devices, buildings, streets and launch pads. The remaining 80% are a nature reserve, the "Merritt Island National Wildlife Refuge".
In the Kennedy Space Center the Space Shuttles are prepared for launch by NASA, and finally launched. Part of KSC are the two Shuttle launch pads 39A and 39B, the giant Vehicle Assembly Building VAB, by volume the largest building of the world, in which the Shuttle is assembled; the Shuttle Landing Facility, with a length of 5 km one the world's longest runways, on which the Space Shuttle Orbiter lands after a concluded mission; and the KSC Industrial Area with the adminstration buildings, the Headquarter and the International Space Station Center, where the parts of the International Space Station are prepared for their operation. Finally, for the tourists there is the KSC Visitor Complex, with exhibitions, IMAX movie theaters, the famous Rocket Garden, and the world's largest "Space Souvenir Shop". From here bus tours are offered, which lead to the lauch pads and the ISS Center.
Museum
The Air Force Space & Missile Museum is located at Launch Complex 26, from where the first american satellite, Explorer 1, was launched. On the open grounds of the museum is one of the largest rocket exhibitions of the world with about 50 original pieces, which are maintained by the museum volunteers. The gantry from which Explorer I launched in 1958 is completely remained, and a faithful Jupiter rocket stands on the launch pad just like 42 years ago. Today there is a small exhibition area inside the former launch control room, together with the old computers, which controlled the launch process then, und at which you can examine the few bits in the form of single transistors. Through the thick windows you can have a look at the Jupiter rocket and get an impression how a rocket launch was carried out in those days.
An interesting detail is a scale device, which displayed the weight of the rocket on the pad, so that the filled fuel amount could be determined.
In an adjoinding building further exhibits are on display, among other things an original V2 rocket engine, alot of rocket models, the only Gemini capsule which was twice in space, and the General Schriever room - General Schriever was responsible for the miltitary space program of the USA in the 60ies.
Actually not belonging to the museum, the launch complex 5/6 directly attaches to the museum area.
On May 5th 1961 the first American, Alan B. Shepard, was shot into space from here.
On the launch site stood until recently an original Redstone rocket, which however was fallen by the hurricane Floyd and damaged heavily.
Alarmzustand
Früher konnte man noch selbst als Tourist auf das Museumsgelände fahren, indem man der Wache am Gate 1 einfach sagte, daß man das Museum besuchen möchte. Ausgestattet mit Passierschein und Wegskizze, sowie der Warnung, nur zum Museum und nicht woanders hin zu fahren, konnte man dann auf das Gelände der CCAFS gelangen.
Seit etwa zwei Jahren aber herrscht auf allen amerikanischen Militärstützpunkten der "Threatcon Alpha" - dieser niedrigste Alarmzustand soll die USA vor terroristischen Angriffen schützen. Da die Cape Canaveral Air Force Station der Air Force untersteht, sind seitdem die Tore für Touristen normalerweise verschlossen, und so ist leider auch der Zugang zum Air Force Space Museum für die Öffentlichkeit versperrt.
Allerdings wird vom KSC Visitor Complex aus eine "historische" Bustour angeboten, die zu den alten Startrampen führt und auch am Museum Halt macht, aber leider nur 30 Minuten für die Besichtigung Zeit läßt.
Vanguard
Ich hatte im letzten September die Gelegenheit zu einer Privatführung über die alten Startrampen. Wie Perlen an einer Perlenkette liegen die Startrampen entlang des etwa 20 km langen Küstenstreifens, wobei von den nicht mehr benutzten meist nicht mehr als das Betonfundament übrig ist. Unsere Tour begann mit dem Launch Complex 18, von wo aus in den späten 50er Jahren wenig erfolgreich versucht wurde, mit Vanguard den ersten amerikanischen Satelliten zu starten. Von den elf Vanguard-Starts, die durchgeführt wurden, waren nur drei erfolgreich. Später wurden von hier aus auch Blue Scout- und Thor-Raketen gestartet. Heute ist der ehemalige Startkontrollbunker von Buschwerk überwuchert. Gleich nebenan befinden sich die beiden aktiven Starttürme für Delta-Raketen; als vor etwa zwei Jahren eine Delta-Rakete kurz nach dem Start explodierte, zerbeulten niedergehende Trümmer hier die Metallabdeckung eines Kabelschachts.
Ruhestätte
Die Complexes 9 & 10 wurden zwischen 1956 und 1959 zu Tests der geflügelten Navaho-Raketen der Air Force genutzt. Danach wurden sie abgerissen, um Platz für die Complexes 31 & 32 zu machen. Sie dienten zwichen 1961 und 1970 zu Tests der Minuteman-Raketen, 1973 wurden hier auch einige Pershing-Raketen getestet. Die zwei unterirdischen Minuteman-Silos dienen heute einem weniger martialischen Zweck: sie beherbergen die Überreste des Space Shuttles "Challenger", der am 28. Januar 1986 explodierte. Allerdings erinnert kein Schild und kein Denkmal an den traurigen Inhalt. Die massiven Betondeckel der Silos schützen die Trümmer vor dem atlantischen Reizklima und - vor Souvenirjägern.
Peenemündes Erben
Etwas weiter nördlich, in der Nähe des Canaveral Lighthouse, befindet sich der Ort, von dem vor fast 50 Jahren die erste Rakete von Cape Canaveral gestartet wurde. Vom Launch Pad 3 aus wurde am 24. Juli 1950 eine modifizierte V2-Rakete mit einer WAC-Corporal als zweiter Stufe, genannt "Bumper", gestartet. (siehe auch: Erster Start von Cape Canaveral)
Das bis dahin genutzte Raketentestgelände in White Sands, New
Mexico, erwies sich bald als zu klein, und es wurde ein neuer Startplatz
gesucht, der größere Reichweiten bei den Raketenstarts erlaubte.
Die Wahl fiel auf Cape Canaveral an Floridas Ostküste, von wo aus
in süd-östlicher Richtung 7500 km freier Ozean zur Verfügung
steht.
Nach der Auswahl von Cape Canaveral als neues amerikanisches Raketentestzentrum im Jahre 1949 wurden hier mit den Startkomplexen 1, 2, 3 und 4 die ersten Anlagen auf dem sumpfigen, moskitoverseuchten Gelände errichtet. Lange Zeit hielt sich das Gerücht, daß die Startplattform für die Bumper-Starts nur provisorisch und auf die Schnelle gebaut wurde. Das ist jedoch falsch. Die Anlagen sind wohldurchdacht konstruiert worden, mit unterirdischen Räumen für Wasserleitungen und elektrische Versorgung, und noch heute kann man die Rohröffnungen sehen, die die Startrampe während des Starts mit Wasser zur Kühlung und Schalldämpfung überfluteten.
Auf der Betonfläche von Startplatz 3 zeichnet sich durch eine etwas dunklere Färbung mit charakteristischen Umrissen die Stelle ab, auf der der V2-Starttisch stand. Erst vor kurzem wurde von den Museumsmitarbeitern das Fundament des Kontrollgebäudes, das nicht mehr als eine Holzhütte war, wiedergefunden. Der deutsche Raketenbauer Wernher von Braun soll damals vom nahegelegenen Leuchtturm aus die Starts beobachtet haben.
In Anbetracht des bevorstehenden 50-jährigen Jubiläums wurde der Startplatz vom Zahn der Zeit befreit, und am Jubiläumstag im Juli 2000 wurden im Rahmen einer kleinen Feier fünfzig kleine Modellraketen – eine für jedes Jahr – sowie ein originalgetreues, zwei Meter großes Modell eines Bumper gestartet. Die Straße, die zu diesem Startplatz führt, wurde bereits voriges Jahr mit einer kleinen Zeremonie in "Bumper Road" umbenannt.
Helmpflicht
Von der Startrampe von Complex 13 wurden unbemannte Atlas/Agena-Raketen gestartet, die zum Teil für Kopplungsmanöver bei den Gemini-Missionen dienten. Außerdem wurden von hier die Mondsonden Lunar Orbiter gestartet. Neben der Anlage auf dem Museumsgelände ist diese Startrampe die einzige, auf der der Startturm noch erhalten ist - allerdings darf man sich ihm nicht zu sehr nähern, da stets sie Gefahr besteht, daß irgendein Teil der verrosteten Stahlstruktur herunterfällt. Wie zur Warnung liegen dort auch immer eine Menge Metallteile auf dem Fußboden herum.
Denkmäler
Launch Complex 14 ist der Startplatz der Mercury-Atlas-Missionen, von hier aus wurde John Glenn auf seinen ersten Raumflug gestartet. Ein Schild erinnert stolz an "Free World’s First Man in Orbit" – den "ersten bemannten Erdumlauf der freien Welt". Auch dieser Startplatz ist ‚dismantled‘, d.h. alle Metallstrukturen wurden abgerissen, nur noch die Betonbauten sind erhalten geblieben. Hier wurden allerdings sehr umfangreiche Restaurationsarbeiten durchgeführt, Schilder neu gemalt, und die Beobachtungsplattform auf dem Blockhouse, dem alten Startkontrollbunker, wurde neu errichtet. Im Inneren des Blockhouses wurde sogar ein Konferenzraum eingerichtet. Direkt an der Startplattform befindet sich ein Marmorstein, der an die Mercury-Flüge von John Glenn, Scott Carpenter, Wally Schirra und Gordon Cooper erinnert, die von hier aus starteten.
Im April 1984 wurden der Startturm von LC 13, sowie die Startkomplexe 14, 19, 26 und 34 zu National Historic Monuments ernannt.
Zwillinge
Complex 19 ist die Startrampe, von der in den 60er Jahren alle Gemini-Missionen mit Titan-Raketen gestartet wurden. Auch hier hat der Lauf der Zeit nicht viel übriggelassen. Auf dem Betonfundament liegt noch das verrostete Skelett der ehemaligen Servicestruktur. Der Turm wurde jeweils kurz vor dem Start auf die Seite gekippt, um die Rakete freizugeben. Auch der Starttisch, auf dem die Gemini-Titan-Raketen standen, und der Flammenabweiser ist noch erhalten.
Stonehenge
Launch Complex 34 ist der Ort der ersten amerikanischen Raumfahrttragödie. Am 27. Januar 1967 kamen hier die drei Astronauten Ed White, Gus Grissom und Roger Chaffee bei einem Bodentest für die Apollo 1 Mission in einem Feuer in der Raumkapsel ums Leben.
Der große Starttisch beherrscht den Startkomplex. Diese etwa 8 m hohe und 12 x 12 m breite Struktur mit ihren vier soliden Pfeilern, die einen Betonring tragen, steht in der Mitte der weiten Fläche und erinnert ein wenig an ein modernes Stonehenge. Auf diesem Ring stand damals die Saturn-1B-Rakete mit der Apollo 1 Kapsel, die 1967 den ersten Flug zur Vorbereitung der Mondlandung durchführen sollte. Ein Funke während der Startsimulation entzündete die reine Sauerstoffatmosphäre in der Raumkapsel und tötete die Astronauten. Die Untersuchungen der Unglücksursache resultierten in zahlreichen Veränderungen an der Kapsel, was zu einer Startpause von fast 21 Monaten führte. Erst im Oktober 1968 startete von der dieser Startrampe die Apollo 7, die auch der einzige bemannte Start von LC 34 blieb.
In großen schwarzen Lettern sind die Worte "ABANDON IN PLACE" auf den Betonsockel geschrieben. Das schreibt die Air Force auf alle stillgelegten Gebäude und Anlagen. In diesem besonderen Fall hat jemand aus dem L ein E gemacht, was bedeuten soll: laßt es in Frieden, reißt es nicht ab, laßt es einfach so stehen.
Etwas am Rande des Areals liegen die beiden metallenen Flammenabweiser, die während des Starts unter dem Starttisch standen, um die Flammen zur Seite zu lenken, damit sie nicht zurück in die Rakete schlagen. Ein kleiner Schaukasten mit Fotos informiert die wenigen Besucher über die Geschichte dieses Startplatzes.
Neubauten
Nördlich von LC34 liegt LC37, der ebenfalls als Startplatz für Saturn-1B-Raketen diente. Heute wird hier von Boeing die Startrampe für die neuen Delta 4 Raketen im Rahmen des EELV-Programms (Evolved Expendable Launch Vehicles) gebaut. Im April 2001 soll von hier mit den billigeren Trägerraketen der erste kommerzielle Satellitenstart stattfinden.
Weiter nördlich von hier liegt LC40, ein aktiver Startplatz, von dem kommerzielle und militärische Satelliten mit Titan-Raketen in den Orbit gebracht werden.
Als nördlichster Startplatz der CCAFS schließlich liegt LC41 bereits auf dem Gelände des Kennedy Space Centers. Von hier aus wurden u.a. in den siebziger Jahren mit Titan-Raketen die erfolgreichen Mars-Lander Viking und die Planetensonden Voyager 1 und 2 gestartet. Im Oktober letzten Jahres wurden in einer spektakulären Aktion die ausgedienten Starttürme gesprengt. Die Raketenfirma Lockheed Martin investiert 300 Millionen Dollar für die neuen Startanlagen der Atlas 5 Raketen, die ab Anfang 2002 von hier starten sollen. Im März diesen Jahres wurden auf den beiden neuen Startplätzen bereits die Stahlstrukturen der Starttürme fertiggestellt und eingeweiht.
Noch weiter nördlich von hier schließlich liegen die beiden NASA-Startrampen 39A und 39B, von denen einst die Apollo-Mondmissionen starteten und heute die Space Shuttles abheben.
Die Konkurrenz auf dem Markt für kommerzielle Satellitenstarts ist in den letzten 20 Jahren immer stärker geworden. Europa ist mit der Ariane schon seit langem Marktführer, und Russland, China, Japan und Indien ziehen mit preiswerten Raketenstarts immer mehr Marktanteile an sich. Amerika möchte mit den neuen Trägern Delta 4 und Atlas 5 einiges von dem Markt zurückgewinnen.
Am 25. Juni diesen Jahres wurde zwischen dem Kennedy Space Center und der 45th Space Wing der Air Force ein Vertrag geschlossen, der die Gründung des Joint Planning and Customer Service (JPCS) Büros festlegt. Dieses Büro soll potentiellen Kunden als gemeinsame Anlaufstelle dienen. Damit wird die Zusammenarbeit der bisher getrennten Institutionen Cape Canaveral Air Force Station und NASA Kennedy Space Center gestärkt, und vielleicht wird Floridas Raketenbahnhof schon bald als "Cape Canaveral Spaceport" um Satellitenstarts werben.
Links:
Offizielle Homepage des CCAFS Museums: https://www.patrick.af.mil/45sw/ccafs/museum.htm
History & Space Heritage Seite der Air Force: https://www.patrick.af.mil/heritage/heritage.htm
Historische Tour über CCAFS: https://www.patrick.af.mil/heritage/LaFacility/Launchframeset.htm
Cape Canaveral Virtual Tour: http://www.robsv.com/cape
Virtuelle Tour über LC34: http://www.flatoday.com/space/visit/tour/pad34.htm
Inoffizielle Museumsseite: http://www.afspacemuseum.us
Geschichte von Cape Canaveral: http://www.spaceline.org
Adresse:
Air Force Space & Missile Museum
191 Museum Circle
Patrick AFB, FL 32925-2535
USA
Telefon: 001 (321) 853-3245
Fotos: Copyright by Frank Leuband (alle außer
Shuttle-Start)
Updated: 2003/12/31