Besuch in Peenemünde

Expedition 2: Prüfstand VII
8. September 2002
 

Der Prüfstand VII diente zum Testen der A4-Raketen.
Am 3. Oktober 1942 startete von hier aus zum ersten Mal erfolgreich eine Großrakete in den Weltraum.

Dort, wo von der Straße zwischen Karlshagen und Peenemünde die Straße zum Flugplatz abzweigt, befindet sich gegenüber der freigelegten Fundamente der ehemaligen Hauptwache, ein kleiner Parkplatz, von dem ostwärts ein schmaler Weg Richtung Strand abgeht. Eine Schranke versperrt zwar für Kraftfahrzeuge den Zugang zum ehemaligen Werk Ost, für den interessierten Wanderer ist der Weg zum Prüfstand VII aber keineswegs verschlossen. Ein Schild weist allerdings auf die Gefahr durch Munition und Blindgänger hin. Zu Fuß, oder besser noch mit dem Fahrrad, kann man den Prüfstand auf den alten betonierten oder asphaltierten Wegen erreichen, und solange man auf den Wegen bleibt, ist die Gefährdung durch Munition wohl sehr gering.


Dieser Weg führt direkt zum Prüfstand VII - etwa 2 km Fußmarsch


Modell des Prüftstands VII

Der Prüfstand besteht aus einem etwa 100 x 150 m großen Ringwall, aus dessen Mitte die Raketen gestartet wurden.
Der Wall ist noch nahezu vollständig erhalten. Innerhalb des Walls, der heute mit Gras, Farnen und Kiefern bewachsen ist, befindet sich die sogenannte Abgas-Schurre. Das war ein wassergekühlter Betongraben, über dem die Raketentriebwerke testweise gezündet wurden. Obwohl nach dem Krieg alles gesprengt wurde, ist die Abgas-Schurre heute noch gut zu erkennen.
 


Gedenkstein am Startplatz der A4-Raketen



Reste der Abgas-Schurre, heute ist sie mit Wasser gefüllt und zu einem Feuchtbiotop geworden


Ein A4-Treibstofftank ?  Ein alliierter Blindgänger ?  NVA-Hinterlassenschaft ?  Zivilisationsmüll ?


Der Ringwall ist noch gut erhalten

Außerhalb des Erdwalls befand sich die gewaltige Montagehalle, von der heute nur noch ein großer Schutthaufen aus Beton und Ziegeln übrig geblieben ist. Von der Montagehalle wurden die Raketen auf einer beweglichen Schiebebühne zum Startplatz gebracht. Der Graben der Schiebebühne ist noch gut erhalten und heute mit Wasser gefüllt.


Reste der Montagehalle


Graben der Schiebebühne
 

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Text und Fotos: Copyright by F. Leuband
Updated  2003/12/27